Staatskanzlei

4. „Deutsch-Polnischer Bahngipfel“ in Breslau – Polen-Koordinator Woidke spricht von einem „großen Erfolg“

veröffentlicht am 08.05.2019

Erfolg beim Deutsch-Polnischen Bahngipfel heute in Breslau: Ab nächstes Jahr fahren wieder reguläre EC-Züge von Berlin über Frankfurt (Oder) nach Breslau und Krakau. Das teilte der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, nach den Beratungen mit. Woidke: „Damit wird endlich eine Lücke geschlossen und wichtige Wirtschaftszentren werden wieder per Bahn miteinander verbunden." Der Kulturzug soll bis Ende 2020 weiterfahren. „Er hat dann seine Mission erfüllt -nachzuweisen, dass es ein großes Interesse an dieser Verbindung gibt."

Woidke ging auf das denkwürdige Datum des Bahngipfels ein, dem 74. Jahrestag des Kriegsendes: „Der Bahngipfel trägt dazu bei, Lücken zu schließen, die dieser Krieg geschlagen hat. Auch 15 Jahre nach dem EU-Beitritt Polens, den wir vor wenigen Tagen feiern durften und der Polen enorm nach vorn gebracht hat, sind diese Lücken in der Infrastruktur zwischen unseren Ländern noch zu spüren. Es wird Zeit, dass Europa auch auf diesem Feld zusammenwächst."

Zu den weiteren Ergebnissen: In ein Gesamtkonzept gegossen werden soll die Infrastruktur-Entwicklung rund um die Metropolregion Stettin. Für die Zeit nach dem Abschluss der Elektrifizierungsarbeiten an der Strecke Berlin-Stettin soll gemeinsam mit der polnischen Seite ein Plan zur Organisation des Verkehrs und die Anbindung an eine geplante Stettiner S-Bahn entwickelt werden. Davon versprechen sich beide Seiten Entwicklungsschübe für Vorpommern und das nördliche Brandenburg.

Die polnische Bahn informierte über Verbesserungen auf der Strecke Berlin-Posen-Warschau. Ab 2020 soll das Angebot schrittweise von jetzt vier auf sieben Zugpaare täglich erhöht werden.

Beraten wurde außerdem über die Entwicklung der Verbindung Berlin-Kostrzyn-Gorzów („Ostbahn"). Woidke: „Die Strecke ist mehr als nur eine regionale Verbindung. Sie endet eben nicht an der polnischen Grenze, sondern sie verbindet Berlin/Brandenburg mit unseren Nachbarn. Daher setzen wir uns für einen zweigleisigen elektrifizierten Ausbau dieser Strecke ein. Polen hat uns Unterstützung beim Ausbau dieser Verbindung zugesagt. Wir werden uns da eng abstimmen."

Woidke berichtete über die laufenden Bund-Länder-Verhandlungen zum Strukturstärkungsgesetz zur Unterstützung der vom Kohleausstieg betroffenen Regionen. Dadurch stünden Mittel bereit, die für eine durchgehende Elektrifizierung der Strecken Dresden-Breslau und Berlin-Breslau genutzt werden sollen. In diesem Zusammenhang bestand Einigkeit, den Bahnhof Görlitz mit dem polnischen Stromnetz zu verbinden.

An dem nunmehr vierten Spitzentreffen dieser Art nahmen neben Woidke die Deutschland-Koordinatorin der polnischen Regierung, Renata Szczęch, Bahnvorstand Ronald Pofalla, die Spitzen der polnischen Staatsbahnen sowie hochrangige Verkehrspolitiker aus Deutschland und Polen teil, darunter Polens Vize-Verkehrsminister Andrzej Bittel. Woidke lud für 2020 zum 5. Bahngipfel nach Deutschland ein.

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