Staatskanzlei

Auftaktsitzung Task Force Cemex der Landesregierung Woidke: „Land unterstützt ambitionierte Klimaschutzziele der regionalen Zementindustrie“

veröffentlicht am 02.09.2024

Die Landesregierung wird den bedeutenden regionalen Zementhersteller Cemex in Rüdersdorf auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat dafür eine Task Force der Landesregierung einberufen, die heute in Potsdam erstmals zusammenkam. Er hatte sie nach seinem Besuch bei Cemex am 1. August angekündigt. An der Auftaktsitzung nahmen neben Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Umweltminister Axel Vogel und Infrastrukturstaatssekretär Uwe Schüler auch der Cemex-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Kuhn, die Bürgermeisterin der Gemeinde Rüdersdorf, Sabine Löser, sowie Rainer Schinkel, als Vertreter des Landkreises Märkisch-Oderland, teil.

Wohnungsbauinitiativen, Infrastrukturausbau und Klimaanpassungsmaßnahmen lassen einen steigenden Bedarf an Zement und Beton erwarten. Gleichzeitig ist die Grundstoffindustrie besonders CO2- und energieintensiv. Deshalb verfolgt CEMEX unter dem Titel „Carbon Neutral Alliance“ eine ehrgeizige Dekarbonisierungsstrategie. Dem Standort Rüdersdorf soll dabei eine zentrale Rolle zukommen mit dem Ziel der CO2-Neutralität bis 2030.

Ministerpräsident Woidke sagte nach den Beratungen in Potsdam: „Brandenburg schreitet weiter voran auf seinem Weg zu einem modernen und nachhaltigen Industriestandort. Für die Zementindustrie ist die Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion besonders herausfordernd. Die Cemex Deuschland AG stellt sich dieser Aufgabe und hat ehrgeizige Projekte angestoßen, die für Ostdeutschland beispielgebend sind und die die Landesregierung klar begrüßt. Die Vorhaben für das Zementwerk in Rüdersdorf greifen sehr tief in die Produktionsabläufe ein und benötigen einen langen Vorlauf für die Planung und Genehmigung bis zur Umsetzung. Um das Unternehmen bei seinen ambitionierten Zeitplänen zu unterstützen, haben wir die Task Force gegründet. Sie dient dem regelmäßigen Austausch und der Koordination der verschiedenen Beteiligten auf landes- und kommunaler Ebene und wird die Entwicklung des Standortes eng begleiten. Die Erfahrungen aus anderen Task Forces wie zu Tesla oder dem ICE-Bahnwerk in Cottbus zeigen, dass diese engen Abstimmungen auf Augenhöhe viele Prozesse vereinfachen und beschleunigen.“

Woidke weiter: „Der Cemex-Standort in Rüdersdorf gehört zu den industriellen Leuchttürmen der Region. Für Brandenburg bieten die Pläne von Cemex die Chance, sein Profil als Wirtschaftsstandort mit hervorragenden Bedingungen für die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Zukunftsinvestitionen weiter zu schärfen.“

Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach: „Das Land Brandenburg steht uneingeschränkt hinter den Unternehmen der Grundstoffindustrie und unterstützt diese Unternehmen mit verschiedenen Maßnahmen bei ihren vielfältigen Bemühungen zur Dekarbonisierung. Dies gilt auch für das Unternehmen Cemex in Rüdersdorf mit annähernd 440 Beschäftigten. Ich bin zuversichtlich, dass die von Cemex entwickelten Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden."

Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel: „Die Umstellung von Cemex auf CO2-neutrale Zementproduktion durch Vermeidung und Abscheidung unvermeidbarerer CO2-Emissionen ist eine wichtige Voraussetzung um die Sektorziele des Klimaplans im Industriebereich zu erreichen. Angesichts der hohen Bedeutung dieses technologischen Leuchtturmprojekts für die klimapolitischen Ziele des Landes werden die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren mit hoher Priorität bearbeitet werden.“

Bei der Herstellung von Zement entsteht prozessbedingt CO2. Eine gänzliche Vermeidung ist technisch nicht möglich. Die Dekarbonisierungsstrategie von Cemex beruht, so das Unternehmen, auf zwei Säulen: Vermeidungs- und Abscheidungstechnologien. Mit Hilfe von Vermeidungstechnologien werden die Treibhausgasemissionen so weit wie technisch möglich reduziert. Die verbliebenen, unvermeidbaren Emissionen sollen durch deren Abscheidung, Nutzung und Speicherung (CCUS, Carbon Capture and Storage) auf null gesenkt werden.

Cemex-Vorstand Kuhn: „Die Umstellung auf klimaneutrale Produktion in Deutschlands größtem Zementwerk ist kein einzelnes isoliertes Vorhaben, sondern besteht aus vielen miteinander verbundenen Einzelprojekten, die wir innerhalb der nächsten sechs Jahre erfolgreich umsetzen müssen: Am Ende steht das Ziel, etwa 1,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen zu können. Was wir heute besprochen haben, in Partnerschaft mit den kommunalen Vertretern, sind die möglichen Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden und die Gesellschaft als Ganzes. Denn mit der Abscheidung von CO2 im industriellen Maßstab betreten wir Neuland. Wir freuen uns über die Unterstützung seitens der Landesregierung für unser komplexes Dekarbonisierungsvorhaben in Rüdersdorf. Gemeinsam arbeiten wir an einer langfristigen Perspektive für die Baustoffindustrie in Brandenburg, die durch die geplanten Innovationen zukunftsfähig bleibt und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhält.“

 

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